| Rückblicke 2016Wahl der stellvertretenden Vorsitzenden und Weihnachtsfeier 10.12.16 im "Kraftwerk e.V." Chemnitz
Wieder geht ein Jahr zur Neige und so trafen wir uns im Partykeller des "Kraftwerk e.V., um es in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen. Viele waren wir zwar nicht, aber eine lustige Truppe, wie immer. Natürlich möchte ich Euch Iris' Eindrücke nicht vorenthalten und so wechseln wir ganz rasch zum ----------------------------------------- AJA „Schüssel mit Früchten“ ------------------------------------------- ZWEISPRACHIGE LESUNG AM 8. NOVEMBER 2016 IN DRESDEN
Im Haus der Sprachen der TU Dresden fand am 8. November 2016 eine zweisprachige Lesung (tschechisch - deutsch) mit
Almut Fehrmann (Deutschland),
Radek Fridrich (Tschechien),
Katja Ullmann (Deutschland)
statt. Eine solche Veranstaltung wird vom FDA Sachsen und dem Lehrzentrum Sprachen und Kulturen der TU Dresden seit 2012 einmal jährlich organisiert. AutorInnen aus mindestens zwei Ländern stellen ihre jüngsten Veröffentlichungen und Manuskripte vor. Die internationalen Gäste lesen dabei traditionell in ihrer Muttersprache und in deutscher Übersetzung.
Im Anschluss an die diesjährige Lesung kamen die AutorInnen mit den Gästen ins Gespräch über die vorgetragenen Texte und diskutierten darüber hinaus mit den anwesenden Studierenden, die am TU-Sprachenzentrum Tschechisch lernen, warum es für sie wichtig - und schwierig - ist, die Sprache des Nachbarlandes zu erlernen. ------------------------------------------- Iris Fritzsche
-------------------------------------------- Goldener literarischer Herbst im grünen Herzen Deutschlands
Teilnahme des FDA-LV Sachsen an der deutschlandweiten FDA-Arbeitstagung vom 14. bis 16. Oktober 2016 in Liebenstein/Thüringen
Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
Anne Meinecke, Matthias Albrecht, Carlos Ampie Loria, Hannelore Crostewitz, Horst und Christine Seidel, Friedemann Steiger, Katja Ullmann, Eveline Hoffmann
Im kommenden Jahr begeht Deutschland das 500. Jubiläum der Reformation. Aus diesem Anlass stand die diesjährige Arbeitstagung des FDA unter der Überschrift „Luther 2.0 – Literarische Impulse von der Weimarer Klassik bis heute“. Passend dazu war der Landesverband Thüringen vom Präsidium als Gastgeber und damit als verantwortlicher Organisator der Tagung auserkoren worden. Der Tagungsort war meist das Röderschlösschen in Liebenstein; am Abreisetag allerdings fanden die letzten Veranstaltungen im Hotel „Gisselgrund“ in Frankenhain statt, wo auch die meisten der Tagungsteilnehmer untergebracht waren. Die normalerweise 8 Kilometer lange Strecke zwischen Hotel und Röderschlößchen wurde von einem Shuttle-Bus zurückgelegt, der auch die per Bahn Angereisten vom Bahnhof Plaue in die Quartiere transportierte. Doch so kurz sollte diese Strecke nicht bleiben: Auf Grund der Sperrung der direkten Straßenverbindung zwischen Frankenhain und Liebenstein und der daraus resultierenden Umleitung betrug sie nun ca. 20 Kilometer. Das führte zwangsläufig zu einigen zeitlichen Engpässen und notwendigen Änderungen im Ablauf der Veranstaltungen, tat aber der guten Stimmung und dem kreativen Geist keinen Abbruch, zumal wir so die Gelegenheit bekamen, noch etwas mehr von der schönen thüringischen Landschaft zu sehen und (wieder) zu erkennen, dass Thüringen zu Recht „das grüne Herz Deutschlands“ genannt wird.
Als am Freitag, dem 14. Oktober,der Shuttle-Bus die Stadt Liebenstein erreicht und dann auch das Präsidium mit den Landesvorsitzenden seine Sitzung beendet hatte, versammelten wir uns kurz nach 17 Uhr zur Eröffnung im Röderschlösschen, stießen zunächst miteinander mit einem Gläschen Sekt an und wurden vom Präsidenten des FDA, Dr. Uwe Kullnick, dem Vorsitzenden des FDA-LV Thüringen, Dr. Hansjörg Rothe, und vom ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Liebenstein, Jörg Becker, begrüßt. Anschließend brachte uns Hansjörg Rothe mit seinem Vortrag „… für den angehenden Thüringenversteher“ allerlei interessante Fakten über die Geschichte Thüringens zu Gehör. Danach folgte eine Kennenlern- und (Buch-)Vorstellungsrunde, während der so manche von uns durch die von Ronny Ritze gestellten Interview-Fragen überrascht wurden. Inzwischen war der Büchertisch voll mit mitgebrachten Büchern bedeckt, und von der gegenüber liegenden Burgruine strahlten Bilder der daran projizierten Buchcover in die Nacht. Die Romantik der Stunde wurde nur ein wenig durch Müdigkeit von der Reise und unseren Hunger auf Abendbrot getrübt, denn durch die Vielzahl der Autorinnen und Autoren, die sich und ihre Bücher vorstellten, zog es sich entsprechend lange hin. Doch als wir dann endlich unseren Hunger bei einem leckeren warmen Büffet - natürlich nicht ohne die berühmten Thüringer Klöße - gestillt hatten und per Shuttle-Bus wieder im Hotel angekommen waren, war auch die Müdigkeit verflogen, und der „kleine Absacker“ mit angeregten Gesprächen in der Hotel-Gaststätte dauerte bei einigen Unentwegten doch noch bis nach Mitternacht.
Der Sonnabend war der sehr intensive Haupt-Tagungstag, der durch einen Fest-Vortrag von Stephan Pabst von der Friedrich-Schiller-Universität zum Thema „Post-Ost-Moderne“ eingeleitet wurde. Er besprach vor allem die Entwicklung der ostdeutschen Schriftsteller und ihrer Werke nach der Wende, und in der anschließenden Diskussion ging es vor allem um die Fragen „Was ist Moderne?“ und „Was ist Post-Moderne?“. Das Werkstatt-Gespräch über das Martin Luther zugeschriebene Zitat „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ unter Leitung von Hansjörg Rothe beleuchtete die Einbindung und Auslegung dieses Spruchs in verschiedenen literarischen Werken in Vergangenheit und Gegenwart, die sich mit dem „falschen Zaren“ Demetrius bzw. Dmitri beschäftigten – von Schiller und Puschkin über Volker Braun bis heute.
Es folgten zwei Workshops, die in zwei Gruppen wahlweise im Röderschlösschen oder in der Burgruine besucht werden konnten. Volker Strübing involvierte uns mit Video-Beispielen, lebhaften Berichten und einer eigenen Kostprobe seiner Kunst in Slam-Poetry und die Durchführungsweise solcher Wettbewerbe, und am Ende durften wir uns selbst an Hand von einigen vorgegebenen Worten an diesem modernen (oder gar schon post-modernen?) Genre versuchen und das von uns Aufgeschriebene möglichst effektvoll vortragen. Ein mystisch anmutendes klapperndes elektronisches Gerät – offenbar ein Zufallsgenerator – ermittelte die Punktzahl für jeden Vortrag und somit eine Gewinnerin. Eigentlich ist Slam-Poetry ja nicht so mein Ding; anfangs fiel mir auch gleich gar nichts ein, so dass ich nach Ablauf der vorgegebenen Zeit mit meiner Dichterei noch nicht fertig geworden war, aber trotzdem konnte ich den Schritt vors Publikum nicht lassen, trug tollkühn mein „unvollendetes Werk“ bis zu den letzten drei Punkten vor und – erreichte die höchste Punktzahl. Da muss das mystische Gerät wirklich ein Zufallsgenerator gewesen sein!
Der andere Workshop war mit der Frage überschrieben „Verstehen die LeserInnen der nächsten Generation noch die Bilder und Metaphern unserer klassischen Tradition? Hier schaute ich zunächst etwas pessimistisch drein, doch Dietmar Schulze vom Schillerhaus Leipzig beatwortete diese Frage mit einem klaren „Ja“: Mittels Videoaufzeichnungen von Workshops und Projektarbeit mit Kindern und Jugendlichen konnte er uns beweisen, wie gut sich auch Angehörige der heutigen Generation in die klassischen Themen und sprachlichen Bilder hinein denken können, wenn sie entsprechend angeleitet werden. So sahen wir zum Beispiel die szenische Darstellung von Schillers Balladen „Die Bürgschaft“ und „Der Handschuh“ – der letzteren sogar in drei Varianten – und selbst der anspruchsvollen Schlussszene aus Goethes „Faust II“. Na also, geht doch! Es besteht gottlob noch Hoffnung für die kommenden Generationen von Lesern – und sicherlich auch Schreibern.
Während der Pausen wurde dann in kleinen Gruppen weiter diskutiert, Kaffee und kühle Getränke getrunken, Schnittchen und von Ronny Ritzes Mutter selbst gebackener Kuchen gegessen und immer wieder in den auf dem Büchertisch ausliegenden Büchern geblättert. Am späten Nachmittag genossen wir die musikalischen Darbietungen von Mirjam Seifert. Mit Harfe, Flöte und Gesang zauberte sie eine wunderschöne musische Stimmung herbei, die vom Ambiente des Rokoko-Saales und den goldenen Herbstfarben, die von draußen durch die Fenster herein schienen, noch unterstrichen wurde. Nach einer Pause und einem kleinen Quiz zu zwei historischen Personen der Reformation und einer Erfindung aus dem frühen 20. Jahrhundert (Lösungen: Katharina von Bora, Melanchton und Reißverschluss), bei dem unsere Anne einen der beiden Preise (eine Flasche Sekt) gewann, folgte am Abend ein weiterer Höhepunkt: die szenische Lesung aus Goethes Flüchtlingsdrama „Herrmann und Dorothea“, zu der auch Gäste aus der Region als Zuschauer erschienen waren. Durch diese Thematik wurde uns wieder bewusst, wie aktuell dieses klassische Stück auch heute noch ist.
Wieder wurde es etwas später am Abend als ursprünglich geplant, bis wir nach der reichhaltigen geistigen Nahrung auch solche für Leib und Magen zu uns nehmen konnten, aber durch das fürstliche Drei-Gänge-Menü im Restaurant des Hotels „Gisselgrund“ wurde unsere Geduld letztendlich mehr als belohnt. Kein Wunder, dass der „kleine Absacker“ nach dem Essen bei einigen von uns wieder etwas länger dauerte – bis die fast schon schlafende Frau Wirtin nach ein Uhr in der Früh die letzten am runden Tisch in der Ecke Verbliebenen in die Betten komplimentierte.
Nach der Beratung des Präsidiums und der Vorsitzenden der Landesverbände am Sonntagvormittag kamen wir 11 Uhr im Hotelsaal wieder im Plenum zusammen. Auf dem Programm standen eine Podiumsdiskussion, moderiert von Ronny Ritze, über die Frage „Darf ich schreiben, was ich will?“ mit Uwe Kullnick, Friedemann Steiger und Thomas Berger sowie ein Kurzvortrag von Thomas Berger zu dem bereits am Vortag behandelten Zitat „Hier stehe ich…“. Zum letzteren wurde noch einmal betont, dass es keine Nachweise (wie z. B. in den Protokollen des Reichstages zu Worms) dafür gibt, dass Luther diesen oft genannten Spruch wirklich gesagt hat. Wie die zahlreichen Literaten und Religionslehrer aus Vergangenheit und Gegenwart allerdings darauf kamen, diesen immer wieder zu zitieren, wird wohl für ewig ein Geheimnis bleiben. Das Ergebnis der Podiums- und Publikumsdiskussion war ein eindeutiges „Nein“ zur Wiedereinführung der Zensur von literarischen Werken, da das Verbot der Veröffentlichung von diskriminierenden und anderen Menschen oder gesellschaftlichen Gruppen schadenden Äußerungen hinreichend gesetzlich festgelegt ist. Hier sollte lieber ein demokratischer, inhaltlich qualifizierter Dialog zum Tragen kommen und dabei helfen, noch bestehende Vorurteile abzubauen.
Nach aus Zeitgründen - der Shuttle-Bus zum Bahnhof Plaue wartete schon – kurzen Abschluss- und Dankesworten mehrerer an der Arbeitstagung wesentlich Beteiligter ging es dann ans Abschiednehmen und auf die Heimreise, voller vieler neuer Eindrücke, Denkanstöße und Bekanntschaften und bereits erster Vorfreude und Neugier auf die nächste bundesweite Tagung, deren Ort noch nicht bekannt ist.
Vielen herzlichen Dank, liebes Präsidium, liebe Landesvorsitzende, vor allem aber auch liebe nicht sehr zahlreiche, aber umso aktivere und stark engagierte Leute des Landesverbandes Thüringen, für die Organisation und Durchführung dieser Tagung! Das wage ich mir guten Gewissens, im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Sachsen zu sagen.
Zuletzt noch ein kleines persönliches Wort von mir: Vielen lieben Dank an ALLE, die mir als gehbehinderter Person während der Tagung geholfen haben, die nicht immer ganz barrierefreien Wege zwischen den verschiedenen Räumlichkeiten zu bewältigen. Nach der Abschlussveranstaltung wurde ich sogar individuell zum Hauptbahnhof Arnstadt chauffiert, wo ich meinen Abreisebahnsteig bequem per Fahrstuhl erreichen konnte. Es war nach meinem Eintritt in den FDA im Jahr 2013 die für mich erste deutschlandweite Arbeitstagung, an der ich teilnehmen konnte, und ich komme ganz bestimmt wieder, so wie viele aus Sachsen und anderen Landesverbänden auch.
Also dann:
„Auf Wiedersehen in X“ (Zitat Uwe Kullnick)!
Eveline Hoffmann
---------------------------------------- Odyssee mit Happy End ------------------------------------------------------------- Saltos schlagen und gleichzeitig einen Roman schreiben „Da biste sprachlos“ - Auftaktveranstaltung zu 20 Jahre FDA Sachsen 2017
Das Café des Stadtmuseums Dresden war bis auf den letzten Platz gefüllt, als ich es am 5. Oktober 2016 eine Viertelstunde vor Veranstaltungsbeginn betrat. Zum Glück hatten die Akteure einen Platz für mich besetzt. Eine von Peter Bieles sehr nachdenklichen Geschichten hieß „Afrikaner in N.“ und handelte von der Teilnahme eines Afrikaners am Krippenspiel. Am Ende der Vorstellung waren die Zuschauer begeistert über die Authentizität. Auch Katja Ullmanns Geschichte beschäftigte sich mit Flüchtlingen. Sie erzählte sehr anschaulich von ihrem Deutschunterricht in der Erstaufnahmeeinrichtung in der ehemaligen Neuen Mensa der TU Dresden. Am Ende des Unterrichts hatte sie ihr Schüler in seine Familie integriert. Michael Bartsch ließ uns an seinem ersten Westbesuch nach der Öffnung der Grenzen teilhaben und brachte uns auch sein Verhältnis zur Stadt Dresden nahe. Horst Seidel und wir waren sprachlos, als er die Literatur und den Literaturbetrieb in der DDR und im vereinigten Deutschland verglich. Auf der Malerleiter führte er anschaulich vor, dass das Wenden schwierig ist. In der DDR durfte man den Marxismus-Leninismus beim Schreiben nicht vergessen und jetzt muss man „ein Salto mortale nach dem anderen schlagen und dabei einen Roman schreiben“. Auch Hannelore Crostewitz beschrieb das heutige Verhalten der Leser in „Vor der Buchhandlung“ sehr treffend. Sie besuchen zwar die Lesungen, kaufen aber kein einziges Buch. Luise Wilsdorf bot zum Abschluss die „Lorelei“, frei nach Lene Voigt und las das 1. Kapitel aus ihrem Theaterstück „Eine Leiche zum Tee“. Musikalisch wurden die Beiträge von Michael Bartsch an der Geige und Christian Mögel am Keybord sehr unterhaltsam umrahmt. Eine gelungene Veranstaltung, aber etwas zu lang geraten.
Wir möchten uns ganz herzlich bei der Landtagsfraktion Die Linke bedanken, die uns mit einer Spende aus ihren Spendentopf von LINKS unterstützten. Weiterhin bedanken wir uns bei Herrn Stratenschulte vom Stadtmuseum Dresden, dass wir das Café länger als vereinbart nutzen durften. Anne Meinecke
----------------------------------- Oktober 2016 Ein Fest und zwei hübsche Nachkommen ---------------------------------------- 17./18.09.16 FDA-Treffen 2016 in Mariánská / Jáchymov Ist Marzebilla schuld?
Regen und Nebel bildeten am Samstag, 17.9.16 das Empfangskommando in Jachymov. Dabei hatten mir alle immer von der schönen Sicht und der wundervollen Landschaft erzählt. Vor allem, wenn man das erste Mal mit von der Partie ist, kann so ein Wetter schon abschreckend wirken. Doch als Gegenmaßnahme hatte ich jede Menge gute Laune im Gepäck. Besonders weil ich mich schon jahrelang darauf gefreut hatte, auch mal dabei zu sein. Unsere Unterkunft umwehte ein Hauch achtziger Jahre Nostalgie. Ich fühlte mich in die Zeit von Jugendherberge, Studententreffen und Schlichtheit zurück versetzt. Das schaffte zusätzlich etwas wohlig anheimelndes.
Nach einem herzlichen HALLO von allen Seiten gingen wir zum Thema Mittagessen über. Wie heißt es so schön: Nur wer gut speist, kann gut arbeiten! Und was kann besser sein als von den Wirtsleuten frisch gekochtes Essen. Nach dem Essen folgte als erster Programmpunkt des Tages Kultur. Wir fuhren als Autokarawane nach Horni Blatna. Im dortigen Museum erklärte uns Carola Seiferth-Bender einiges zur Entstehung des Ortes und zum Erzgebirgsdichter Hans Soph. Ich fand die ausgestellten Ansichtskarten mit den Liedtexten besonders interessant. Anschließend wollten wir eigentlich einen Blick in die dortige Kirche werfen, doch eine verschlossene Tür und sehr heftiger Regen erwiesen sich als starke Gegenargumente. Auf der Rückfahrt legten wir noch einen kurzen Stopp auf einem Berg ein. Von dort aus blickten wir auf einen , bis auf die Kirche, völlig verschwundenen Ort. Regen und heftiger Wind trieben uns aber auch hier rasch zurück in die Autos und in unser Quartier. Hier überraschten uns die Wirtsleute mit leckerem Kuchen und Kaffee. Danach ging es uns wie in dem Lied von Udo Jürgens „...sie husteten und prusteten, fast ging nichts mehr rein...“
So gestärkt ging es in den offiziellen Teil, die Mitgliederversammlung. Hauptprogrammpunkt war die Wahl des neuen Vorstands.
Am Abend folgte ein weiterer Höhepunkt. Petr Mikšíček, ein Filmproduzent, erzählte uns etwas über eine wenig bekannte Sagenfigur dieses Gebietes, die bereits oben erwähnte Marzebilla. Zur besseren Anschaulichkeit liefen dazu auch noch mehrere Kurzfilme mit deutschem Untertitel, welche er mit Hilfe von Laiendarstellern aus den umliegenden Dörfern gedreht hatte. Marzebilla ist nämlich seit einem tragischen Ereignis bei ihrer Hochzeit unsterblich und soll seit dieser Zeit im Nebel versteckt die Leute belauschen, ihnen helfen oder schaden. Deshalb habe ich sie auch für das Nebelwochenende als verantwortlich hinterfragt. Der Abend endete mit einem zwanglosen Beisammensein und Gesprächen.
Der Sonntagvormittag diente unserer orthografischen Weiterbildung. Es ging um Groß- und Kleinschreibung, typografisches und Hinweise zu Formulierungen. Diese Aufgabe hatte Hannelore übernommen.
Nach einem letzten gemeinsamen Mittagsmahl mussten wir uns leider wieder trennen und heimwärts ziehen. Nur einer blieb – der Regen. Ich hatte insgeheim schon Überlegungen angestellt, wann in dem, die Straße herunter fließenden, Bach die ersten Forellen heraufgeschwommen kämen.
Darauf zu warten reichte die Zeit aber nicht mehr.
Auch wenn uns das Wetter solche Regenstreiche gespielt hat, es war ein, sicher für alle, erlebnisreiches Wochenende gewesen. Iris Fritzsche ---------------------------------------- Sommertreffen in Waldenburg 25.06.2016 Bei strahlendem Sonnenschein trafen wir uns vorm Naturalienkabinett, um eine Führung durch eines der ältesten deutschen naturkundlichen Museen zu genießen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eigens als Museum erbaut, beherbergt es auch die Sammlung der Apothekerfamilie Linck.
Ich war äußerst angenehm von den Veränderungen überrascht, die Haus und Sammlungen in den letzten Jahren erfahren haben. Die unteren Räume sind jetzt hell und einladend gestaltet. Während sich oben die „Schockexponate“, wie konservierte menschliche Föten mit Missbildungen, nun im letzten Raum befinden, statt an der Treppe, und so auch keine Kinder mehr ängstigen, die ihnen unvermittelt gegenüberstanden und die gleich zwei Mal daran vorüber mussten, ob sie wollten oder nicht.
Die umfangreichen, zweihundert Jahre alten Sammlungen von Mineralien, Versteinerungen, ethnologischen Raritäten, Tieren und physikalischen Geräten sind auf alle Fälle einen Besuch und vor allem eine Führung wert, um nützliches Hintergrundwissen zu bekommen.
Unser nächster Weg führte zur Töpferwerkstatt Peter Tauscher, die wir ebenfalls geführt besichtigen konnten. Es ist immer wieder unglaublich, was der Mensch aus einer klebrigen Masse zaubern kann! Ob Blumenkästen, Butterdosen, Vasen oder Tiere, hier gibt es die schönsten Sachen zu bestaunen und zu kaufen.
Unter regensicheren Schirmen im Hof hielten wir kurze Pause. Es grummelte in der Ferne, nieselte wenige Augenblicke dezent und wohl nur zur Schau, um zu beweisen, dass wir es tatsächlich mit einem Gewitter zu tun hatten und das kniff, als es uns nicht beeindrucken konnte, den Schwanz endgültig ein. Das Gewitter zog es vor, sich nörgelnd zu verdrücken, um später einen neuen Versuch zu unternehmen, uns zu vertreiben.
Glücklicherweise genau so stümperhaft, wie beim ersten Test. Wir hatten da nämlich schon den Grünefelder Park durchquert und saßen bei Kaffee und kleinem Imbiss in der Glänzelmühle, wo uns der Regen noch weniger störte.
Hier debattierten wir über die bevorstehende Vorstandswahl in Jachymov, freuten uns, dass Lenard James Cropley, wenn auch schweren Herzens, aber doch, die Schatzmeisterstelle in Erwägung zieht und ließen uns vor allem den schmackhaften Kuchen munden. Rolf war der Einzige, der ein echtes Kännchen Kaffee, und dafür unsere Ah- und Oh-Ausrufe, bekam. Alle anderen hatten nämlich Schwindelkännchen. Nein, nicht, was ihr jetzt denkt! Sie bekamen die Menge eines Kännchens in einer großen Cappuccino-Tasse gereicht. Die Riesenpötte schwindelten also vor, sie seien Kännchen.
Zudem wunderten wir uns, warum auf der Rückseite der Bierdeckel ein Frauengehirn beschrieben wird, aber keines der Männer. Meine lauthals geäußerte Vermutung: „Die haben keins!!" (Aua! Nicht hauen! *kicher*), sorgte für etwas Verwirrung am Tisch und ziemliches Gelächter.
Nachdem uns Peter auf dem Weg zum Park auf wundersame Weise abhandengekommen war, tauchte er hier plötzlich genau so wieder auf, was allgemeine Verblüffung hervorrief. Das Areal des Grünefelder Parks ist sicher viel mehr Blicke wert, als wir ihm in der Kürze der Zeit widmeten und vielleicht hat Peter das ja in der Zeit getan, als er „verschollen“ war. Da wir auf die Schnelle nicht herausbekommen haben, warum das Lokal Glänzelmühle heißt, wird nun kräftig recherchiert. Auf unsren heutigen Wegen haben wir alle viel gesehen, gehört, erfahren und gelernt.
Ein riesengroßes DANKESCHÖN an Elke, die Organisatorin unseres Sommertreffens 2016. Unter diesem Link findet ihr die Bilder des heutigen Tages: t.co/C2Oizheo9V
--------------------------------------- Kosmonauten und alte Geschütze AJA des FDA Sachsen Lenard James Cropley --------------------------------------- 3. Chemnitzer Lesenacht und Büchermeile 2016 Sina Blackwood --------------------------------------------------------
09.04.2016 - Lesung im Europa-Haus
Nachlese ---------------------------------------- Buchmesse Leizig 2016 Lesung von Hannelore Crostewitz auf der Leipziger Buchmesse 2016 aus dem Buch “Das gewisse Etwas”, Autorin der Fotos: Annette Jünger Das letzte Foto ist vom Stand der Textwache, zu der sie auch gehört und die erstmalig einen Stand auf der Buchmesse hatte + künftig weiter haben wird.
Lesung Sina Blackwood auf der Leipziger Buchmesse aus "Drachenkomp(l)ott". Verrückt-fröhlicher Besucherandrang an Sinas Messestand und ein Foto mit den absolut netten Bestsellerautoren Inny & Elmar Lorentz. ------------------------------------------------------- AJA am 20. 2. 16 11.00 - 14.00 Uhr Besprechen der eigenen Texte im Chemnitzer Tietz
Teilnehmer: Evi Hoffmann, Anne Meinecke, Almut Fehrmann, Margit Aurich, Elke Krauße, Lenard James Cropley, Hermann Friedrich, Reni Dammrich
Im Banne von Margits geheimnisvoller blauer Wunschkugel widmeten wir uns, umgeben von den Büchern der Stadtbibliothek, unserer AJA, um eigene Texte zu Gehör zu bringen. Den Reigen eröffnete Evi mit wundervoller Lyrik zum Sinn des Schreibens und einem Dozenten, der immer wieder mit Herzblut an seinen Unterricht geht. Ihre kritischen Worte zum Skandal um die Regensburger Domspatzen, sollten sich die entsprechenden Personen ganz dick hinter die Ohren schreiben lassen. Am besten mit Tattoofarbe, um sie niemals zu vergessen!
Ich folge nun, der Einfachheit halber, der Sitzreihenfolge im Uhrzeigersinn, um niemanden zu vergessen.
Lenard James hatte ein abschreckendes Beispiel dabei, wie ein grauenhaftes Lektorat die Arbeit eines Schriftsteller entstellen und zunichtemachen kann.
Elke berichtete lyrisch über das Unglück auf Rügen, als ein Stück Kreidefelsen abstürzte und ein Mädchen tötete. Aber auch die Chancen der Lebensabschnitte führte sie uns vor Augen. Almut beschloss spontan, dem Zweifel zu huldigen, womit sie bei uns für amüsierte Sprüche sorgte.
Anne folgte den Spuren der Weltkriege am Atlantik in Frankreich. Wobei Krieg auf dieser Welt leider noch immer allgegenwärtig ist.
Auch Almut konnte diesem Thema nicht ausweichen. Doch die Gedanken an ihren kleinen lebensfrohen Freund von der S-Bahn-Fahrt, zauberte ihr nach Tränen, um das Leid der unzähligen Flüchtlinge, wieder ein Lächeln ins Gesicht. Der Achtjährige hat zumindest das Glück, mit seiner Familie heil hier angekommen zu sein und deutsch zu lernen.
Margit schwelgte in Gedanken daran, wie grandios es sich anfühlte, zum Schweizer Nationalfeiertag die Fahne hissen zu dürfen.
Hermann kam als später Nachzügler, weil ihm irgendwie die Uhrzeit einen Streich gespielt hatte.
Natürlich spielten wir auch reichlich Ideen zur bevorstehenden Lesenacht und für Werbeartikel für den FDA Sachsen durch.
Zudem hoffen wir nun alle, dass unsere Wünsche in Erfüllung gehen, die wir stumm, aber inbrünstig, der blauen Kugel verraten haben.
Reni Dammrich
https://www.facebook.com/reni.dammrich/posts/1037590566263520 ------------------------------------------------------- Das Oxymoron und das Feuer der Liebe AJA zu Literarischen Bildern und Effekten (Auszug) Termin: 23.01.2016 Ort: „Café Waldi“ Leipzig Leitung: Luise Wilsdorf Gäste: Elwira Krupp, Sabine Groh Teilnehmende: Anne Meinecke, Peter Zech, Reina Darsen, Hannelore Crostewitz, Matthias Albrecht, Horst Seidel, L.J. Cropley
Es war einmal ein kleines Oxymoron, das hatte sich im Wörterdschungel verlaufen. Vielleicht, weil das Schneetreiben zu dicht war. Schnee? Dschungel? Lassen Sie mich von vorn beginnen. Dichter Flockenwirbel bremste an diesem Januarsamstag einige Chemnitzer Autoren aus, Leipzig zu erreichen. Nur mir gelang es mit dem „Polarexpress“ - einer fast weißen vereisten Regionalbahn - die Großstadt zu erreichen. Im Café Waldi angekommen, begrüßten sich die (Leipziger) Autoren und Luise Wilsdorf starte ihre Ausarbeitung zu o.g. Thema. Hierbei achtete sie auf Begriffe, die wir FDA Autoren in unseren Texten benutzten. Folgende wurden uns benannt, erläutert und mit Text-beispielen unterlegt: - die Metapher (Übertragene Wortbedeutung) z.B. das Feuer der Liebe, schneeweißes Haar - die Allegorie (Idee in ein Bild übertragen) z.B. Amor ist der Gott der Liebe, Justitia steht für die Gerechtigkeit usw. - die Lautmalerei (Verbildlichung durch typische Laute) zisch, puff, pfft, platsch - das Symbol (die weiße Taube für Frieden z.B.) - der Vergleich mit dem Wort „wie“ : hart wie Stein, sanft wie ein Lamm usw. - der Chiasmus (Entgegenstellung; zwei Worte unterschiedlicher Bedeutung: laute Stille, tiefe Höhen usw.) - der Euphemismus (Beschönigung) positive Beschreibung eines negativen Sachverhalts - die Hyperbel (Übertreibung) bewusst ins Unglaubwürdige gesteigert - das Oxymoron (Verbindung zweier Begriffe, die nicht zueinander passen – Hassliebe z.B.) - die Personifizierung/ Personifikation (Vermenschlichung von Dingen – lachende Sonne) Wir besprachen Unklarheiten, suchten nach eigenen Symbolen, Hyperbeln etc. und durchforsteten auch ein Gedicht von Hannelore danach. Man kam zu dem Schluss, dass derartige Bilder sehr oft und immer gemischt vorkommen. Auch wenn man den Fachbegriff dafür nicht kennt, nutzt man als Autor doch einen Chiasmus oder eine Metapher. Es kamen Fragen auf, welches sprachliche Bild man nicht verwenden dürfe oder was verpönt sei. Hierauf gab es keine klare Antwort, wie das in der Kunst so ist. Dennoch entspann sich eine heiße Diskussion über die verschiedenen Literaturgenre. Das Thema barg auf jeden Fall eine rege Gesprächsgrundlage. Lassen Sie mich noch kurz zu Luises zweiter Ausarbeitung, zu den „Effekten“ kommen. Diese werden verwendet, um den Spannungsbogen zu halten oder eine Wendung einzuleiten. Auch hier gab sie uns nur einen kleinen Einblick: - sprachlich, es werden Worte/ Wortgruppen wie „plötzlich“ oder „Wenn ich zuvor gewusst hätte, dass...“ gebraucht - der Leser wird in den Zustand zwischen vollkommener Unkenntnis oder vollkommener Kenntnis gesetzt (wirksam bei Kriminalgeschichten!) Auch hierüber tauschten wir uns kurz aus, stellten Fragen und probierten uns aus. Das kleine Oxymeron hatte das Feuer der Liebe gefunden, es sich unter einem Kesselchen erhalten und kochte sich einen Glühwein darauf. Und wenn es nicht gestorben ist, kocht es wohl noch heute. Wir danken Luise Wilsdorf für ihr Engagement und ihre Geduld uns „Literarische Bilder“ beizubringen.
Des weiteren wurden in der AJA organisatorische Dinge besprochen. Für die kommenden AJA Termine werden die FDA Mitglieder gesondert per Mail informiert. Lenard James Cropley . |